Freitag, 29. Juni 2007

Jorek & Nirás 5

Raus hier!

Gehetzt sah ich mich um. Zwei der Bleichgesichter waren bereits kampfunfähig, den einen hatte ich niedergestreckt. Der andere ging röchelnd, durch ein Wurfmesser des Imperialen, zu Tode getroffen zu Boden. Die beiden verbleibenden Malika waren verunsichert, sie hatten nicht damit gerechnet, dass nach so kurzer Zeit schon zwei ihrer Kameraden kampfunfähig waren. Ich lies mich von der Unsicherheit dieser falschen Engel nicht zu einer Unaufmerksamkeit hinreißen. Stattdessen vollführte ich einen Sprung nach vorne, verlagerte dabei mein Gewicht nach hinten und lies mich fallen. Noch in der Fallbewegung sauste mein Fuß schräg nach oben und traf den Malika unter dem Kinn. Ich konnte spüren wie etwas unter meinem Tritt zerbrach. Den Sturz wandelte ich durch eine Rückwärtsrolle über die Schulter in eine neue Attacke um, indem ich aus der Rolle heraus aufsprang und nach dem verbliebenen Malika schlug. Dieser wich einen Schritt vor mir zurück, er hatte zur Genüge gesehen wozu ich auch ohne Waffe fähig war. Doch dann gewann er seinen Mut wieder und drang mit seinem Schwert auf mich ein, die lange und dünne Klinge traf mich an der Schulter. Die Wunde war nicht gefährlich, sie blutete nur stark. Ich ignorierte den Schmerz und drängte ihn in die hinterste Ecke meines Unterbewusstseins. Mittlerweile spürte ich das Feuer Yakas in mir brennen und ich wusste, sollte ich den Malika nicht schleunigst ausschalten würden wir noch Probleme kriegen. Der Tumult in unserer Zelle dürfte nicht unbemerkt geblieben sein.

Mit einem Schrei stürzte ich nach vorne täuschte eine Drehung nach links an und wandte mich dann in die andere Richtung um den Malika herum. Ein gezielter Handkantenschlag und der verdutzte Malika sank mit einem Seufzer bewusstlos zu Boden. Ich wandte mich um. Jorek - dass war das erste mal dass ich an seinen Namen dachte - stand immer noch grinsend in der Ecke der Zelle. Ich machte eine unwirsche Handbewegung und bedeutete ihm mir zu folgen. „Komm schon, Jorek, bald wird es hier von Wachen nur so wimmeln.“, sagte ich mit einem leicht aggressiven Unterton in der Stimme. Ich grübelte kurz, dann nahm ich das Schwert eines der gefallenen Malika. Es war nicht so gut wie meins aber immerhin annehmbar. Nachdem wir die bewusstlosen Malika mit Fetzen ihrer Kleidung gefesselt und geknebelt hatten traten wir aus der Zelle, wobei Jorek die Armbrust des von ihm getöteten Malika an sich nahm. „Ein richtiges Scheißmodell“, sagte er mit einem Anflug von Humor.

Doch wir würden es gebrauchen können, dieses *Scheißmodell*.

Ich zögerte kurz bevor ich in den nächsten dunklen Gang hinaus trat. Alles war still, seltsam, dabei müsste unser Kampf, selbst wenn er nur wenige Minuten andauerte bemerkt worden sein. Verschiedene Gründe schossen mir durch den Kopf, doch meine Aufmerksamkeit wuchs durch den Umstand der totalen Stille noch auf ein Maximum. Jeder Schritt könnte in eine Falle führen. Jorek atmete langsam und ruhig hinter mir, ich fragte mich wie der verdammte Diplomat so die Ruhe bewahren konnte. Ich selbst kam mir so vor, als würde ich beobachtet, aber nicht ängstlich sondern eher wie ein seltenes, wildes Tier. Ja, ein wildes Tier, das war ich wohl für die Bleichgesichter, oder wie hatten sie gesagt? Teufel? Irgendwie gefiel ich mir in der Rolle des Teufels. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Züge. In diesem Moment tippte Jorek mir auf die Schulter, „Psst, dort vorne – er machte eine wedelnde Handbewegung in den Gang vor uns – siehst du nicht die Bleichgesichter?“. Ich musste mich bei diesen schlechten Lichtverhältnissen sehr konzentrieren um die Schemen von mehreren Malika zu entdecken, Jorek musste eindeutig bessere Augen als ich haben, bemerkte ich mit einem leichten Anflug von Neid. Ich wurde noch nicht schlau aus dem Diplomaten. Er hatte auch mit seinem Wurfmessereinsatz gezeigt, dass er mehr als ein verweichlichter Diplomat war, und trotzdem, ich wusste nicht wer er wirklich war, geschweige denn was er war.

Still und leise näherten wir uns der Gruppe Malika und ich dachte schon mehrmals, dass sie uns entdeckt hatten. Doch scheinbar war das nicht der Fall, sie standen weiterhin locker an der Ganggabelung und unterhielten sich mit ihren kratzigen, krächzenden Stimmen. Worüber sie redeten konnte ich nicht verstehen, dafür war ich noch zu weit entfernt. Bald hatten wir sie erreicht, ich drehte mich um und schaute Jorek in die Augen, er nickte entschlossen…

Mittwoch, 27. Juni 2007

Jorek & Nirás 4

Zellengenossen

In knappen 10 Minuten, in solch kurzer Zeit, konnte man sehr viel lernen. Man musste gut beobachten, aber wenn man wollte und die Gelegenheit sich bot, dann konnte man in dieser Zeit einen ganzen Menschen einschätzen. Wenn man besonders talentiert war, konnte man ihn lesen wie ein offenes Buch.
Dieser Azrak…er war kein offenes Buch, aber zumindest ein einfach zu durchschauender Charakter. Er war ein Ehrgeizling durch und durch. Jemand der sich nicht damit zufrieden gibt „gut“ zu sein, nein, er wollte, musste, der Beste sein in allem wo jemand danach sann sich mit ihm zu messen, oder er es für nötig hielt jemanden in die Schranken zu weisen. Er maß sich im Kampf, bei der Jagd, beim Training...bei den Frauen.
Dieser Wettbewerbsdrang wohnt fasst jedem Azrak inne, doch dieser hier, der kämpfte nicht zwangsläufig gegen andere. Er bekämpfte auch stetig sich selbst. Arroganz und Sturheit können schlimme Gegner sein, und bei ihm, waren sie mit Sicherheit zwei seiner größten Feinde. Er musste sich übertreffen im Kampf, größere Erfolge verbuchen, mehr Feinde töten, mehr Ruhm ernten.

Für ihn war ich zurzeit wohl nur der stille Diplomat. Ein Aristokrat, wahrscheinlich sogar ängstlich und für ihn nur eine Last. Trotzdem war er sich nicht sicher. Er forderte mich heraus, provozierte und war immer noch, wild darauf erpicht so viele Malika wie möglich umzubringen wenn er hier heraus kam.
Und das schien er zeitig zu wollen. Er musterte die Zelle sorgfältig, und trotzdem würde unsere einzige Chance zu entkommen, der Weg durch die Tür sein. Mit dem Schlüssel in Händen und einigen toten Malika in der Zelle, in der eigentlich wir sein sollten…
Er sprang in der Zelle herrum, schlug in die Luft, demonstrierte mir sein Können und ich musste zugeben…die Gilde täte gut daran einige Azrak zu rekrutieren. Vielleicht konnten sie dort ja sogar annähernd so etwas wie Selbstbeherrschung lernen.

Nachdem ich ihn hatte zappeln lassen und er mit dem Schattenboxen nun wohl fertig war, antwortete ich endlich, warum ich mir hier mit ihm die Zelle teilen musste.
„Du hast gefragt warum ich hier bin, Nirás…nun, die Malika scheinen entweder vom Imperium oder von der Diplomatie, zumindest so wie ich sie verstehe, nicht viel zu halten. Ich kam nicht allein, sondern in Begleitung eines anderen kaiserlichen Botschafters, und ein paar Mann Gefolge.
Von dem Gesuch eines Handelsweges durch das Malikagebiet schienen sie nicht viel zu halten und zu weiteren Gesprächen kam es erst gar nicht. ‚Eure Arroganz zeugt von der menschlichen Schwäche...und nun werden wir sehen ob sich euer geliebter Imperator überhaupt um euch schert...’ Das war das letzte was mir entgegen geworfen wurde, bevor man mich in die Kerker brachte.“

Er hatte aufmerksam zugehört, damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet. Er überlegte ein Weile und sah mich dann mit gerunzelter Stirn an: „Und was ist mit den anderen passiert? Die, die mit dir hier her gekommen waren?“

Ich lachte verkrampft und hohl…

„Nun…denkst du wirklich ich hätte das Essen nur nicht angerührt, weil ich mich messen wollte?“

Sein Gesichtsausdruck verkrampfte und er würgte sichtlich…

Zwei Malika standen unmittelbar vor unserer Zelle, was im restlichen Gewölbe vor sich ging konnte ich nicht klar einsehen, aber es mussten noch andere Wärter hier sein.
„Malika!“ fuhr ich den einen der beiden an „hohl gefälligst das ‚Essen’ hier wieder raus, ich kann mir das nicht mit ansehen…“
Nirás sah mich verdutzt an.
Beide Wärter drehten sich um. Sie grinsten breit und schnaubten. „Mhmm…willst du nicht wenigstens mal kosten Mensch…du würdest dich wundern wie gut euer eigenes Fleisch schmeckt. Der dumme Taugenichts von einem Azrak, scheint nicht so wählerisch zu sein wie du, Diplomat.“
Beide lachten keuchend und kratzig. Nirás funkelte sie wütend an. ‚Taugenichts von einem Azrak’, das traf.
„Aber na gut, wenn ihr nicht wollt…dann genehmigen wir uns eben einen…Leckerbissen.“
Vier weitere Malika kamen hinzu. Einer von ihnen steckte den massiven Eisenschlüssel ins Schloss unserer Zelle.
Ich sah meinen Zellengenossen nur flüchtig an. Er blickte mir in die Augen und schnaubte leise. Ich bildete mir ein, dass er kurz nickte. Zeig ob dein Geturne was wert ist Junge. Wenn das hier nicht klapp, werden sich uns kaum noch Chancen ergeben...

Vier Malika betraten die offene Zelle. Nirás der auf dem Boden gehockt hatte stand auf. Ich stand noch immer ruhig in der Ecke.
„An die Wand du dunkelhäutiger Teufel!“
Er fixierte die großen, dünnen Wärter, einen nach dem anderen. Dann atmete er lange und tief ein und knackte mit dem Genick.
„Teufel…ja, Teufel finde ich gut…“ Dann sprang er.
Der Satz war erstaunlich. Er landete hinter dem verdutzten Malika der er ihn angesprochen hatte und grub seine Faust in das Gesicht des dahinter Stehenden, der keuchend zusammenbrach. Wie ein Wirbelwind hechtete er von Wächter zu Wächter, Schläge und Tritte nach allen Seiten austeilend. Er schrie sich die Wut vom Leib und entlud sie auf die unglücklichen Malika, die Mühe hatten ihre Waffen zu ziehen.

Ein silberner Streifen zog knapp an Nirás Gesicht vorbei, auf die Zellentür zu. Verdutzt hielt er mitten im Getümmel kurz inne und sah zur Tür.
Langsam rutschte die angelegte Armbrust aus den bleichen Fingern des einen Wärters, der noch im Gang stand. Sein Gesicht war schreckverzerrt und er atmete schnell und röchelnd. Aus seinem Hals rann ein Schwall von Blut, vorbei an der kurzen Schneide eines kleinen Messers.

Nirás sah erstaunt zu mir herüber. Die Malika betrachteten erst verdutzt ihren sterbenden Kameraden dann schauten auch sie in meine Richtung.
Noch immer hatte ich den Arm ausgestreckt, in Richtung des blutüberströmten Wächters.
„Hm…sie fliegen nicht mehr ganz so präzise wie früher.“ sagte ich. Meine Lippen formten ein leichtes Grinsen.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Jorek & Nirás 3

Racheschwur

Ich kochte innerlich vor Wut. Wie ein Löwe im Käfig lief ich in der kleinen Zelle auf und ab. Den Imperialen ignorierte ich in meinem Zorn. Das würden sie mir büßen. Niemand sperrt einen Azrak ein. Niemand, auch nicht diese Teufel. NIEMAND! , dieses Wort hatte ich geschrieen, so laut, dass ich aus den Augenwinkeln wahrnahm wie der Imperiale zusammenzuckte. Ich werde hier raus kommen, und dann mögen ihnen ihre Götter gnädig sein, denn nichts ist schlimmer als ein wütender Azrak. Dann richtete der Imperiale sein Wort an mich, er stellte sich also doch vor. Ich schwieg, demonstrativ. Später, später vielleicht würde ich ihm antworten. Dann erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit: Schritte.
Die verdammten Bleichgesichter waren auf dem Weg hierher zu meiner Gefängniszelle.
Impulsiv fuhr meine Hand an die Stelle, wo sich normalerweise mein Krummsäbel befand. Er war nicht da, natürlich. Aber auch dafür würden sie bezahlen, niemand nimmt einem Azrak seine Waffe, es sei denn er will unbedingt sterben.

Drei Malika-Wachposten betraten die Zelle, drei große, dürre, hellhäutige Bastarde, die ihre langen weißen Haare zu Pferdeschwänzen hinten zusammen gebunden trugen. Sie hatten etwas zu essen dabei. Klar, dachte ich, sie müssen sichergehen dass an uns noch etwas dran ist wenn sie uns verspeisen. „Fresst schön.“, die Stimme des Malika klang in etwa so, als würde etwas über eine Schiefertafel kratzen, ein fast unerträgliches Krächzen. Trotzdem, die Malika waren hervorragende Krieger, auch wenn ihr gebrechliches Äußeres es nicht vermuten lies. Obwohl es mir widerstrebte nahm ich eine der Platten mit Essen an mich, ich hatte Hunger und Rache konnte man mit vollem Magen besser nehmen. Aus den Augenwinkeln beobachte ich den Imperialen, er machte keine Anstalten sich etwas zu essen zu nehmen, na gut, soll er doch den harten Mann spielen dieser Diplomat.

Gesättigt von dem Essen, die Malika konnten also doch kochen, kam ich langsam zur Ruhe.
„Hey, Diplomat, Ich bin Nirás Shaleh Azrak Kundschafter und Meister der Klinge unter dem Wüstenfürsten Morrukh, dem Todesbringer. Warum bist du hier?“, sprach ich den Imperialen an, allein die Art, wie ich das Wort Diplomat betonte kam einer Beleidigung gleich und das war auch beabsichtigt, genau so beabsichtigt wie die Tatsache, dass ich du statt Ihr sagte.
Ich bekam erstmal keine Antwort, also machte ich mich daran meine Zelle genauer unter die Lupe zu nehmen und die Schwachstelle zu finden. Fenster, hatte dieses Loch nicht, außer man konnte diesen Spalt in der Wand Fenster nennen. Die Wand bestand aus massiven Steinen und die Tür sah ebenfalls stabil aus. Das würde schwer werden, das wurde mir schlagartig klar, hier raus zu kommen würde mein volles Können und den Segen Yakas benötigen. Eine Möglichkeit wäre natürlich, der Versuch die Wachposten wenn sie das nächste Mal Essen bringen zu überwältigen, aber dann ohne Waffen aus der Festung fliehen? Das schien fast unmöglich, vor allem weil der Imperiale mir sicherlich nur ein Klotz am Bein war.

Nach der Inspektion der Zelle begann ich meine Muskeln auf die unauffällige Art zu lockern, die nur die Azrak kannten. Dann vollführte ich einige Sprünge und Drehungen, die mir im Kampf oft zu Vorteilen verhalfen. Ich übte auch einige Kicks aus dem Sprung und der Drehung heraus, genauso wie schnelle Faust- und Handkantenschläge. Wir Azrak brauchen nicht unbedingt ein Schwert um einen Mann zu töten. Mit einem Salto aus dem Stand, gefolgt von einem Wandsprung beendete ich mein Training und sah den Imperialen geradezu herausfordernd an.

Mittwoch, 20. Juni 2007

Jorek & Nirás 2

Arrest

Als die ersten Sonnenstrahlen durch den kleinen Spalt, in der kahlen, grauen Wand fielen, hatte ich noch kein bisschen geschlafen. Ich war der festen Überzeugung dass es mir dadurch weit besser ging. Die Malika mögen ein seltsames und fremdes Volk sein, aber Zellenliegen sind überall gleich. Hart, unbequem und von unzähligen Insekten mit Freuden bevölkert.
Der fehlende Schlaf ist kein großes Problem, ich bin sein Ausbleiben gewohnt und die Nacht ist, nach wie vor, sowieso eher mein Metier. Alte Gewohnheiten die so tief sitzen, wird man in meinem Alter nicht mehr los.
Das einzige Problem war die Kälte. Wo die Bel-Kesh am Tage dem Hochofen einer Schmiede glich und die Schatten selbst, sich zurück zu ziehen schienen, war es in der Nacht unerträglich kalt. Man sagt, dieser Umschwung geschieht nach dem Sonnenuntergang derartig schnell, dass man Acht geben muss, dass der Schweiß des Tages, einem in der Dunkelheit nicht auf dem Gesicht gefriert…
Der dunkle Stein der Zelle hielt die Wärme zwar recht gut, doch auch ich hatte in den alten Mauern mit den unerbittlichen Bedingungen der großen Wüste zu kämpfen.
Mittlerweile war es jedoch schon wieder schwül, und die Luft stand in dem vergitterten Raum. Hinter und rechts von mir bildeten triste, behauene Steine eine unüberwindliche Barriere. Links eine grobe, Gitterwand in rostigem, alten Metall. Man konnte den Kopf in die gegenüberliegende Zelle stecken, so groß waren die Gittermaschen. Vor mir schließlich eine schwere eiserne Tür, gesichert mit einem massiven Schloss.
Angekommen bin ich hier, in Erwartung eines großen, geschmückten Raumes für mich. Prasselnde, offene Feuer die gegen die nächtliche Kälte schützen und ein festliches Abendmahl hätten gewartet. Gelandet bin ich in einer zwölf mal sechs Fuß großen Zelle. Ich glaube die Malika haben das Prinzip der Diplomatie nicht ganz verstanden…nun, zumindest definieren sie es um einiges anders als die meisten Völker.

Der dünne Lichtstrahl, den die Sonne in den Raum warf, wanderte langsam über den Zellenboden. Über Schmutz und Staub, Schimmel und graue Flechten die auf dem dunklen Gestein wucherten und über ein kantiges, glattes Gesicht.
Einigen Stunden nach mir, irgendwann tief in der Nacht hatten sie ihn hier rein geworfen. Bewusstlos und mit blutigem Hinterkopf.
Er war ein Azrak. Ein weiteres Wüstenvolk, stolz und stur und bis auf’s Blut mit den hellhäutigen Malika verfeindet. Eine Kriegernation aus eleganten, ausdauernden Jägern.
Der junge Kämpfer der hier auf dem Boden lag, war vermutlich ein Späher, unvorsichtig und ungestüm genug um sich von den wachsamen Malika-Patrouillen bei Nacht erwischen zu lassen.
Nun schien er endlich aufzuwachen. Mit geschlossenen Augen, presste er die Lieder zusammen und runzelte die Stirn. Sein Gesicht verzerrte sich. Der Schmerz durchfuhr noch immer seinen Schädel.
Ich musste schmunzeln. So habe ich schon etliche Leute aufwachen sehen, nur war ich dann entweder nicht mit ihnen in der Zelle, sondern hatte sie nur dorthin transportiert, oder ich hatte den Schlüssel und unangenehm spitze und scharfe Gegenstände dabei…
Mein Mitgefangener setzte sich auf und befasste mit der Hand seinen Hinterkopf. Ein gepeinigtes, wütendes Stöhnen entfuhr ihm. Er öffnete die Augen, blinzelte mehrere Male und knackte dann zweimal mit dem Genick. Das unangenehme Geräusch echote die leeren, stillen Zellengänge entlang.
Im Sitzen sah er sich um. Seine Augen hatten sich noch immer nicht ganz, an das trübe Halbdunkel des Raumes gewöhnt und waren zusammengekniffen.
Er sah mich nicht sofort, im Schatten und in der Ecke der kleinen Zelle, wo ich von meinem Umhang umschlungen stand und ihn ruhig beobachtete.
Als er mich bemerkte erschrak er nicht, er musterte mich ruhig aber angespannt, und wohl immer noch mit pochendem Schädel. Unsere Blicke streiften sich kurz, er runzelte die Stirn und wandte dann seinen Blick wortlos ab und stand auf. Dann streckte er sich und ließ sich schnaubend auf die hölzerne Liege fallen. Staub stob zu allen Seiten, von der alten geflickten Decke auf, die halb auf der Trage hing. Sein blick heftete leer auf dem Boden.

Man konnte seine Wut beinahe schmecken. Noch halb gelähmt und doch schon wieder voller Wildheit und Zorn. Die Azrak…Gefangenschaft war für sie wie der Tod. Ein ruheloses, stolzes Volk, sieht sich nicht gern eingepfercht auf engstem Raum. Schon gar nicht vom ärgsten Feind. In der Ehre verletzt, musste die Wut auf sich selbst und sein Versagen, im Augenblick fast schwerer wiegen als der Hass auf die Malika…und den stillen Menschen mit dem er die Zelle teilte und der ihn musterte wie ein wildes Tier.
Ein wildes Tier, so kam er mir tatsächlich vor. Ein ungezähmter Löwe im Käfig.
Obgleich ich von diesem, fast kindlichen Zorn, belustigt war, musste ich mich vorsehen. Ich war immerhin im selben Käfig…

Ich zögerte, dann räusperte ich mich. „Mein Name ist Jorek. Ich bin imperialer Diplomat.“ sagte ich ruhig. „Aber…wenn ihr, wie ich vermute, ein Späher seid…dann wisst ihr das wahrscheinlich bereits.“
Er schaute mich aus dem Augenwinkel an und schnaubte leise. „Menschen…menschlicher Adel…“

Nein, er war noch nicht soweit. Aber Not schweißt, über kurz oder lang, zusammen...und sei es nur vorübergehend.

Montag, 18. Juni 2007

Jorek & Nirás 1

In die Falle getappt

Schon drei Tage, drei verdammte Tage sitze ich nun hier und warte, dass etwas passiert. Drei Tage ist es her seit Morrukh mein Fürst mich auf diese Mission gesandt hatte. Ich sollte diese verdammten Bleichgesichter beobachten, die Malika. Ein Gesandter des Imperiums befindet sich ebenfalls in ihrer Festung. Was haben diese Irren nur vor? Sollten sie etwa ein Bündnis schmieden? Das wäre fatal für unsere Stadt, denn sie liegt in dem Teil der Bel-Kesh in der Nähe des Imperiums und der Festung der Malika. Irgendetwas stimmt hier nicht, es ist so ruhig. Zu ruhig. Nichts regt sich, die Festung sieht wie ausgestorben aus, doch ich weiß genau, dass sich genug dieser Bleichgesichter darin aufhalten. Ich hasse diese Bohnenstangen mit ihrer blassen Haut. Morrukh, unser Herr, der Herr des Todes hätte sie längst vernichten sollen, wir hätten sie längst vernichten sollen. Ein aggressiver Vorstoß und die Festung wäre gefallen, aber wir griffen nicht an.


Plötzlich hörte ich ein Geräusch und schrak aus meinen Gedanken. Ein verdächtiges Geräusch, ein Geräusch, so als würde der Verursacher mit aller Kraft verhindern wollen, dass man ihn hört. Unruhig blickte ich mich um, doch da war nichts. Vielleicht spielen meine Sinne mir einen Streich, vielleicht macht das Warten mich so angespannt und nervös. Trotzdem legte ich die Hand auf meinen Säbel, sollte doch jemand hier sein, so würde er sein blaues Wunder erleben, dessen war ich mir sicher. Wieder dieses Geräusch, diesmal eindeutig lauter, meine Hand schloss sich fester um den Griff meiner Waffe und ich lauschte gespannt.
Nichts. Es war verrückt, jetzt war es wieder totenstill. Was ist bloß los mit mir?! Normalerweise bin ich doch nicht so nervös. Dann hörte ich wieder das Geräusch, klar hinter mir, doch ehe ich etwas tun konnte traf mich etwas hart am Hinterkopf und alles um mich herum wurde Schwarz.

Wo bin ich?!, das war das erste was ich mich fragte als ich aufwachte. Was war geschehen? Die Bleichgesichter fiel es mir ein, sie hatten mich hinterrücks niedergeschlagen als ich die Festung beobachtete, wahrscheinlich bin ich nun in einer ihrer Gefängniszellen. Ob es wohl stimmt was man über sie sagt? Das sie das Fleisch ihrer Gefangenen roh verschlingen oder ihren kümmerlichen Gottheiten opfern? Das werde ich wohl sehr bald herausfinden, dachte ich mir mit etwas Galgenhumor. Dann öffnete ich meine Augen. Erst konnte ich nur Schemen erkennen. Doch dann klärte sich mein Blick. Ich war tatsächlich in einer ihrer Gefängniszellen, jedoch nicht allein. Die Anwesenheit einer Person hatte ich von Anfang an gespürt, nur war es kein Malika sondern ein Mensch, vermutlich aus dem Imperium. Er war recht groß, soweit ich es einschätzen konnte und seine durchdringenden dunkelblauen Augen musterten mich, während der Fremde nicht eine Miene verzog. Er sah nicht nach einem einfachen Mann aus, wahrscheinlich irgendein verweichlichter Schnösel, doch dann sah ich etwas in seinen Augen und seiner Körperhaltung, es war die Haltung und die innere Flamme eines Kriegers, nicht eines Schnösels. Der Fremde machte keine Anstalten sich vorzustellen, im Gegenteil schien er zu erwarten, dass ich mich vorstelle oder das Gespräch beginne. Doch das werde ich nicht tun, wenn er etwas will, dann soll er sich gefälligst die Mühe machen mich anzusprechen.

Allerlei plödes und natürlich Feen Schwänze :D

Moinsen du schöne Welt, hier is der LaZy Lars oder auch _2LaZy_, ich bin hier jetzte auch dabei und natürlich für allerlei dummes und plödes zu haben xD. Außerdem ne dicke STory von uns Fennschwänzen dem Max und dem Lars gelle?!^^

Also viel Spaß dann beim rumstöbern kinners

Grüß euch, LaZy

Freitag, 15. Juni 2007

Test it, baby!

Moin, Moin!
Das is der erste Testpost der Feen Schwänze.
Ausführliche Erläuterungen über den Sinn des Blogs, des Lebens und der Kaffeekanne folgen später, oder halt eben nich...auch egal.

Einen Freundlichen Gruß, dir Welt,
dein MightyMadMax.