Freitag, 14. Dezember 2007

Das Vermächtnis der Ssirhaa 3

Der Nestor

Es zog etwas herauf. Miguel konnte es förmlich riechen. Etwas Unheilvolles zog herauf. Der junge Arkarge war heute ungewöhnlich unruhig, es war selten, dass er einem seiner Opfer so offen gegenübertrat. Miguel war Kopfgeldjäger, nicht Irgendeiner sondern einer der Besten, viele behaupten sogar DER Beste. Erneut überprüfte er seine Ausrüstung. Das grün-braune Gewand das an den Seiten Schlitze hatte um dem Träger Bewegungsfreiheit zu verschaffen saß perfekt. Dem Kleidungsstück hatte Miguel auch seinen Beinamen zu verdanken: Miguel der Nestor, oft auch nur Nestor genannt. Zu seinem Beinamen trug außerdem sein Markenzeichen, eine speziell gefertigte Pfeife, die exakt den Ruf der Vögel nachahmte nach einen er benannt war: den Nestorvögeln. Miguel war dafür bekannt ebenso schnell und geschickt zuzuschlagen wie diese Raubvögel. Er überprüfte den Sitz seiner verborgenen Waffen, die Nun-Kin, seine Wurfsterne saßen so, dass man sie problemlos und bequem erreichen konnte ohne, dass es auffiel. Seine beiden Kurzschwerter hingen versteckt auf seinem Rücken, dort wo sonst sein geliebter Speer hing. Den Speer hatte sein treuer Freund Abu Ssam, der Nabumpta würde außerhalb der Stadt mit Proviant und zwei Pferden oder Steppenläufern auf Miguel warten. Langsam dämmerte es und Miguel achtete pedantisch darauf, dass die Kapuze seine langen, schwarzen Haare verbarg und auch ein großer Teil seines von einem sorgsam gepflegten Bart gezierten Gesichtes im Schatten der Kapuze lag.

Sein Auftrag war simpel und doch verspürte Miguel eine innere Unruhe wie schon lange nicht mehr. Im Volk der Sabdrahan und vor allem in Rukha-Tan, der Königsstadt, war nicht alles so ruhig wie es sein sollte. In letzter Zeit nahmen Stimmen von Aufrührern zu, die der Meinung waren, die Könige seien nicht unantastbar. Einige korrupte Politiker wiegelten das Volk auf um sie zu einer Revolte zu animieren. Wo es nur ging wurden die Könige von den Politikern kritisiert, verunglimpft und an den Pranger gestellt. Einen dieser Politiker würde Miguel heute in den späten Abendstunden treffen, natürlich als Unterhändler oder Kontaktmann und nicht als der Nestor.

Es war recht kühl geworden, wie immer in den späten Abendstunden und Miguel zog sein Gewand etwas enger. In einer halben Stunde zur einundzwanzigsten Stunde des Tages würde der Nestor einen Aufrührer treffen und ausschalten. Mit gemütlichen Schritten machte er sich dann auf den Weg zum Treffpunkt, einem kleinen Seitengässchen. Ohne jede Regung ging der junge Arkarge an den Tavernen und Freudenhäusern dieses zwielichtigen Viertels der Königsstadt vorbei. Er interessierte sich im Moment nicht für Zerstreuung sondern konzentrierte sich voll und ganz auf seinen Auftrag. Das Treffen mit dem Politiker war vom weisen Berater der Könige arrangiert worden und Abdul El-Sabinh rechnete eigentlich mit einem Kontaktmann für seine Verschwörung, er konnte nicht ahnen, dass ihm bald der Nestor gegenüber stehen würde. Die einundzwanzigste Stunde rückte näher und so beschleunigte Miguel seine Schritte bis er die Gasse erreicht hatte. Eine enge Gasse, auf beiden Seiten von gelben Sandsteinwänden begrenzt, in die kaum Licht fiel. Perfekt. Perfekt um die Tarnung aufrecht zu erhalten.

Einen kurzen Blick hinter sich werfend trat Miguel nun in die Gasse und wartete, trotz der Dunkelheit gut erkennbar auf Abdul El-Sabinh. Dieser ließ nicht lange auf sich warten, pünktlich zur einundzwanzigsten Stunde betrat der untersetzte, dickliche Arkarge die Gasse. Flankiert wurde der in aufwendig gearbeitete Stoffe gehüllte Politiker von zwei Leibwächtern.

Obwohl es selten war, war einer der Leibwächter ein Arkarge welcher links von Abdul Stellung bezog, während der Zweite, ein großer Nabumpta rechts des Politikers stand. „Nun, berichte.“, Abduls Stimme war anzumerken, dass er gewohnt war zu befehlen. Nicht mehr lange, dachte Miguel bei sich. Er antwortete nicht, er brauchte noch ein wenig Zeit. Mit einer unbemerkten Bewegung brachte Miguel sich in Position, die zwei Nun-Kin lagen gut in seinen Händen. Er ließ die Arme noch verschränkt um sie zum Schleudern der Wurfsterne ruckartig zu öffnen. Abdul wiederholte seine Aufforderung zum Berichten und diesmal reagierte Miguel, blitzschnell öffneten sich seine Arme, Metall blitzte in seinen Händen und schon waren die Nun-Kins unterwegs ihr blutiges Werk zu tun. Der Arkarge links von Abdul sank von einem Wurfstern zu Tode getroffen zu Boden während der mit der schwächeren, linken Hand geworfene Nun-Kin den Nabumpta nur am Arm streifte. Es waren nur wenige Sekunden vergangen und schon hatte Miguel seine beiden Kurzschwerter gezogen.

Der Nabumpta zog ebenfalls seine Klinge und stellte sich zwischen Miguel und den sich zur Flucht wendenden Abdul El-Sabinh und wollte gerade auf den kleineren und schmächtigeren Gegner eindringen als Miguel die Kurzschwerter in seiner typischen Kampfhaltung, rechts mit dem Griff nach oben zum stechen und links für Hiebe mit der Klinge nach oben, schon vor ihm stand. Scheinbar mühelos durchbrach der Nestor die Deckung seines schwerfälligen Gegners und streckte diesen nieder. Der Leibwächter war noch nicht zu Boden gestürzt als Miguel schon hinter Abdul her rannte und den dicklichen und bereits vor Erschöpfung keuchenden Politiker einholte. Mit einem Fußtritt schickte der junge Kopfgeldjäger den Aufrührer zu Boden und setze ihm eine seiner Klingen an die Kehle. „Schluss mit deiner kleinen Revolution du Narr“, sagte Miguel spöttisch während er seine Kapuze lüftete und dem Politiker sein Gesicht zeigte. Abduls Augen weiteten sich vor Schreck und seine Stimme zitterte leicht: „Verdammt! Der Nestor. Doch grinse du nur, unsere Revolution ist noch lange nicht gestoppt.“

„Schade, dass du es nicht mehr erleben wirst Abdul“, antwortete Miguel bevor er den Politiker tötete. Er sah sich kurz um, es schienen keine Wachen zu patrouillieren was ungewöhnlich war, der Berater des Königs hatte es wohl geschafft die Aufmerksamkeit der Wachen auf ein anderes Viertel zu lenken. Gut für Miguel und so machte er sich daran dem Politiker den Kopf abzuschneiden. Als er damit fertig war steckte er den Kopf sorgsam in eine für diesen Zweck hergestellte Tasche. Mit einem letzten, prüfenden Blick verließ der Nestor den Tatort und kramte nach seiner Pfeife. Nachdem er sie gefunden hatte blies er einmal kräftig hinein, der Schrei eines Nestorvogels ertönte und jeder wusste nun, dass Er, der Nestor zugeschlagen hatte.

Schnell aber nicht so schnell, dass er Aufmerksamkeit erregen würde machte sich Miguel auf um seine Belohnung einzutreiben. Wieder kam er an den Freudenhäusern und Tavernen vorbei, doch auch jetzt war nicht die Zeit dafür. Miguel verließ das Viertel und bog auf die Hauptstraße. Dort lief er festen Schrittes auf den Sitz der Könige zu. Als er vor dem Palast stand bog er in die Seitengasse direkt beim Gemach des Beraters. In der Dunkelheit der späten Abendstunde erspähte er das Fenster zum Raum des Beraters, des Tanmannes was übersetzt zwar Stadtmann hieß aber die gängige Bezeichnung für den Berater der Könige war. Das Zimmer des Tanmannes lag nicht im Erdgeschoss und so machte Miguel sich vorsichtig an den Aufstieg. Mehrmals fanden seine Finger keinen Halt und nur seine Körperbeherrschung rettete ihn vor einem schmerzhaften Sturz. Dann, endlich erreichte er das sechs-eckige Fenster und klopfte sachte an die erstaunlich schmucklose Scheibe. Er musste noch einmal klopfen bis das Fenster nach innen aufschwang und der Kopf des Tanmannes in der Fensteröffnung erschien. „Ah, Nestor. Habt ihr euren Auftrag erfolgreich erledigt?“

„Was für eine Frage…. Was denkt ihr denn? Natürlich, Ich habe sogar El-Sabinhs Kopf als Beweis dabei“, antwortete Miguel und kramte mit einer Hand nach dem Beutel mit dem Kopf.

„Nein, lasst gut sein Nestor. Ich glaube euch. Hier ist eure Belohnung“ – bei diesen Worten wedelte er mit einem Beutel in dem Goldmünzen klimperten – „aber vergesst nicht Nestor, solltet ihr das nächste Mal in der Stadt sein und eure Dienste werden nicht gebraucht müsst ihr mit einer Festnahme rechnen.“

„Ich werde daran denken, danke“, entgegnete Miguel kühl und nahm den Geldbeutel entgegen. Ohne ein Wort des Abschieds lief er sich theatralisch fallen um sich an einem weiter unten gelegenen Fenstersims festzuhalten. Normalerweise hielt Miguel nicht viel von dieser „Rumturnerei“, wie er es nannte aber diesem Tanmann wollte er noch einmal zeigen, dass es nicht leicht sein würde ihn, den Nestor, zu fangen. Schnell erreichte er den Boden und amchte sich sofort auf den Weg zum Osttor, dem kleinen und meist nur schlecht bewachten Tor. Dort würde es ihm leichter fallen ungesehen aus der Stadt zu kommen.

Schon erspähte Miguel das Osttor. Bald würde er die Stadt verlassen haben. Eine einzelne Wache, ein Arkarge stand mit dem Blick in die Ebene hinaus über dem Tor. Sonst war niemand zu sehen. Mit leisen Schritten näherte sich Miguel dem Aufgang und betrat schließlich die Mauer. Vorsichtig schlich er sich an die Wache an und bevor der Arkarge erstaunt aufschreien konnte trafen die gefalteten Fäuste Miguels und ließen ihn bewusstlos zu Boden sinken. Miguel legte den Beutel mit dem Kopf Abduls neben die Wache und machte sich an den beschwerlichen Abstieg an der Frontseite der Mauer. Mühsam tastete Miguel sich von Unebenheit zu Unebenheit in der Mauer und hatte schon bald die Hälfte seiner Kletterpartie abgeschlossen. Plötzlich fand er keinen Halt mehr und drohte abzustürzen, konnte sich aber gerade noch so festhalten. Dann hatte er es endlich geschafft.

Er entfernte sich einige Meter von der Stadt und blies in seine Pfeife. Der Ruf war kaum verklungen als sich die massige Gestalt eines Nabumpta aus der Dunkelheit schälte. „Abu Ssam!“, rief Miguel froh seinen Freund wieder zu sehen. „Miguel alter Selbstdarsteller. Du mit deiner Pfeife. Irgendwann wird sie dich noch in ernsthafte Schwierigkeiten bringen“, erwiderte der groß gewachsene Nabumpta scherzhaft. „Es tut gut dich wieder zu sehen Schwarzer Mann“ sagte Miguel spaßeshalber und spielte auf die Ebenholzfarbene Haut seines Freundes an. Wie jeder Nabumpta war Abu Ssam nicht nur von schwarzer Hautfarbe sondern auch groß und breit gebaut. Im Gegensatz dazu stand Miguels drahtige und eher kleine Gestalt seine eher bronzene Haut. Bekleidet war Abu Ssam mit der üblichen Ausrüstung der schwarzen Krieger. Ein rockartiger Beinschutz, der bis zum Bauch hoch reichte und dort mit einer Metallplatte verstärkt war und Sandalen, um einen stabilen Stand zu gewähren, bildeten den einzigen Schutz. Die Brust blieb unbedeckt, die Handgelenke waren durch Lederschienen geschützt und an der Seite hing eine einschneidige Einhandaxt. „Verlief alles glatt?“, wollte Abu Ssam dann wissen. „Ja kann man so sagen, ich bin am Leben, um einige Münzen reicher und guter Laune. Man kann wirklich sagen, dass es glatt verlief.“, antwortete Miguel grinsend. „Ich habe da etwas was dir gefallen wird, mein Freund“, sagte Abu Ssam und grinste so, dass man alle seine weißen Zähne sehen konnte. Er machte eine Geste hinter sich, wo Miguel zwei Schatten erkennen konnte. Mit einem flauen Gefühl im Magen erkannte er, dass es sich um Steppenläufer handelte. Die gewaltigen Echsen waren Miguel noch nie ganz geheuer gewesen und so verfluchte er seinen Freund innerlich dafür, dass er keine Pferde gekauft hatte. Als er dann noch das selbstgefällige Grinsen auf Abu Ssams Gesicht sah fluchte er noch wesentlich heftiger. „Pferde wären mir lieber gewesen Schwarzer Mann“, sprach Miguel seinen Freund auf die Steppenläufer an. „Ich weiß, deshalb hab ich ja auch diese zwei Hübschen hier – dabei tätschelte er den Hals einer der Echsen und grinste noch breiter – gekauft“, war die spöttische Antwort des Nabumpta. „Du bist ein elender Mistkerl Schwarzer Mann. Nun lass uns aber schauen das wir hier wegkommen.“

Gesagt, getan, Miguel und auch Abu Ssam saßen auf. Gemütlich und im schaukelnden Trott der Steppenläufer ritten die beiden Freunde in Richtung Osten, nach Uram-Tan.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Das Vermächtnis der Ssirhaa 2

Die Dämonen


Scrat warf einen Blick hinter sich. Seine Truppe, rund 500 Malakai, stand hinter ihm in Gefechtsposition. Er drehte sich um und konnte die Entschlossenheit auf den Gesichtern seiner Kameraden ablesen. 500 Malakai, 500 mindestens zwei Meter große Kolosse, die nur aus Muskeln und steinharten Schuppen zu bestehen schienen. Jeder von ihnen wog um die 200 Kilo und die Kraft und Wildheit von zwei ausgewachsenen Ochsen. Eine türkis-grüne Mauer aus Schuppen. Die Hände waren mit Krallen versehen und alle führten noch die berüchtigten Reißzahnbreitschwerter. Verschiedenste Auswüchse zierten die Köpfe der Echsenwesen: Flossenartige Gebilde, Stacheln, Dornen oder Hörner. Nur Scrat selbst war „kahl“ und obwohl er ohne Krallen und ohne Auswüchse fast schon eine Missgeburt war folgte ihm der Trupp. Seine Männer würden ihm folgen, sie würden für ihn, mit ihm kämpfen und sie würden für ihn sterben, auch wenn sie glaubten gegen den Leibhaftigen und seine Dämonen zu kämpfen. Scrat wünschte er könnte darüber lachen. Der Leibhaftige, was für ein Unsinn., das würde er gerne denken doch ihre Gegner waren wirklich so zahlreich und ebenso bösartig wie Dämonen. Und trotzdem würde seine Truppe kämpfen, kämpfen für ihre Heimat.

Er betrachtete die Umgebung, seltsam anmutende Bäume mit einer Art Schuppenkleid und dornige Sträucher waren die einzigen Pflanzen weit und breit. Eine ungastliche, fast lebensfeindliche Landschaft und doch lebten die Malakai hier. Eine ungastliche Landschaft, welche Lebewesen wenn nicht die monströsen Malakai sollten hier leben und überleben. Seit einigen Wochen griffen Dämonen – irgendetwas in Scrat sträubte sich dagegen sie so zu nennen – immer wieder an. Niemand wusste warum aber die Angriffe nahmen stetig an Häufigkeit und Stärke zu und so beschlossen die Priester der Malakai, die Bestimmer, so genannt weil sie die noch ungeschlüpften Eier beeinflussten, bestimmten ob ein Krieger oder ein Bauer aus ihnen schlüpfte, ihn und seinen Stoßtrupp als Schutzpatrouille zu entsenden und die Angriffe im Keim zu ersticken.

Scrats Hand lag auf dem Griff seines Reißzahnbreitschwertes und er war bereit den Dämonen gegenüber zu treten, als etwas aus dem Unterholz brach. Scrat spannte sich und er musste nicht hinter sich schauen um zu wissen, dass seine Kameraden es ihm gleichtaten. Wesen aus einem Scrat unbekannten, schwarzen Material stürmten auf ihn und seinen Trupp zu. Die „Dämonen“ waren unterschiedlich groß, einige von ihnen waren knapp so groß wie ein Mensch, andere wiederum hatten gerade mal eine Höhe von etwa Achtzig Fuß und waren somit nicht einmal halb Mannshoch. Und doch ging von ihnen etwas Bedrohliches aus. Scharfe Krallen und eine steinharte Citinähnliche Panzerung machten die Dämonen so gefährlich.

Da war der erste heran und Scrats Reißzahnbreitschwert fuhr krachend auf die widerliche Karikatur eines Insekts nieder. Der „Kopf“ des Dämonen splitterte unter dem gewaltigen Hieb und Scrat brüllte triumphierend. Ein Stöhnen ging durch die Reihen der Malakai als die Seelenlosen auf die erste Reihe prallten. Messerscharfe Klauen rissen die sonst so robusten Schuppen der Malakai auf als wären sie aus Papier und verletzten das Fleisch darunter. Obwohl die Dämonen nicht sehr stark aussahen, so hatten sie doch unglaubliche Kräfte und die Schlachtordnung der Malakai wankte bereits nach dem ersten Aufprall. Scrat war beunruhigt und stürmte zurück, die Reihen mussten gehalten werden. Ein weiterer Dämon ging unter den Hieben von Scrat zu Boden, die Malakai schöpften neuen Mut und zwei weitere der unheimlichen Insektenwesen starben mit dem Geräusch berstender Körper.

Doch plötzlich brach die Formation der Malakai auseinander und der Kampf entwickelte sich zu vielen, kleinen Einzelscharmützeln. Selbst einem Dämon gleich rauschte Scrat von Seelenlosen zu Seelenlosen, stach hier zu, hob dort den Körper eines Insektenwesen entzwei und rettete einem seiner Kameraden das Leben durch seinen ungestümen Angriff. Als Scrat endlich zu Atem kam und der Blutrausch nachließ merkte er, dass alle Dämonen tot am Boden lagen. Er zählte die Gefallenen und die Verletzten als seine Gedanken abdrifteten.

Noch mehr solche Siege können wir uns nicht leisten, die Felder verwahrlosen jetzt schon weil es keine Bauern gibt und alles was die Bestimmer wollen sind mehr Krieger. Was wollen diese Bestien von uns und wer schickt sie?

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Das Vermächtnis der Ssirhaa 1

Prolog

Cato der Magier war noch wach als er das Rauschen hörte. Es war ein schrecklich lautes Rauschen, das durch die sternenklare Nacht schnitt. In das Rauschen mischte sich ein gläsernes Geräusch, die mit verschiedenen geheimen Flüssigkeiten gefüllten Reagenzgläser wackelten in ihren Halterungen und erzeugten dabei eine wahre Sinfonie an Klängen. Besorgt warf Cato einen Blick auf seine Gläser, sollten sie zu Bruch gehen würde das in einer wahren Katastrophe enden. Dann machte er sich wieder an einer seiner mysteriösen Vorrichtungen zu schaffen. Was die Wenigsten wussten, das meiste seiner Magie war geheime Technik die niemandem bekannt war, nur ganz selten bediente er sich Magie im herkömmlichen Sinne. Die Vorrichtung war fast einsatzbereit und eingerichtet als ein Zittern durch den Turm ging. Erstaunt hielt Cato inne, was auch immer das gewesen war, es musste mächtig sein denn er kannte nichts was den zyklopischen Turm so erschüttern konnte. Er wandte sich wieder der Maschine zu, doch die Erschütterung ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb beschloss Cato seinen Laborraum zu verlassen und über die Wendeltreppe nach unten zu gehen. Auf dem Weg nach unten hörte er ein seltsames Lachen und dass obwohl der Turm sonst jegliches Geräusch verschluckte. Es war als würde ihm jemand oder etwas auf eine unbekannte, dunkle und geheime Sprache etwas zu flüstern.

Mit langsamen Schritten verließ Cato den Turm… und lief wie gegen eine Wand. Die Ebene brannte. Beziehungsweise nicht die komplette Ebene brannte, nur ein kleiner Teil brannte. Die Flammen leckten am Rand eines Kraters in den Himmel. Sie hoben sich deutlich vom tiefblauen Nachthimmel ab. DU!, dröhnte es in Catos Kopf. Dann wieder dieses Lachen das eher einem Krächzen glich. DU! … DU! KOMM HER!, die Stimme hallte so laut in seinem Kopf wieder, dass er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Kopf fasste und die Augen schloss. Er hatte das Gefühl als würde sein Kopf explodieren. Er schüttelte sich und öffnete die Augen. Als er die Augen geöffnet hatte konnte er eine Gestalt in den Flammen erkennen. Die Hand der Gestalt zeigte auf ihn und er hörte wieder das Lachen. KOMM HER!, dröhnte es erneut. Und Cato kam. Er machte zwei Schritte auf die Gestalt zu, doch die Gestalt verschwand plötzlich und Cato verlor das Bewusstsein. Alles was er hörte war das hysterische Lachen, diesmal jedoch in seinem Kopf.

Als Cato die Augen aufschlug konnte er zunächst kaum etwas sehen. Er konnte jedoch nicht lange bewusstlos gewesen sein, die Flammen brannten noch immer mit gleicher Intensität. Niemand war hier, er spürte nur eine unheimliche Präsenz. Sein Kopf fühlte sich schwer an und seltsamer Weise hatte er das Gefühl nicht mehr er selbst zu sein. Mit zögerlichen Schritten betrat er den Turm und ging die Wendeltreppe hinauf in sein Labor. Er schaute in den Spiegel, doch da war immer noch er. Immer noch sein durchaus attraktives, noch fast jugendliches Gesicht, das so gar nicht zu seinem enormen Wissen passte. Er scholt sich selbst einen Narren, was hatte er denn erwarten? Eine Dämonenfratze die ihm im Spiegel entgegen grinste? Doch! Da war ein seltsames Glitzern in seinen Augen. Dann sah er plötzlich eine dämonische Gestalt neben sich im Spiegel. Als er sich jedoch umdrehte war dort nichts, niemand. Er sah zurück in den Spiegel und auch dort war die Gestalt verschwunden. Diesmal hörte Cato einen triumphierenden Schrei, gefolgt von dem Lachen direkt in seinem Kopf. Was hatte das zu bedeuten? Mensch!, erklang die seltsame Stimme in seinem Kopf. Ich, Arash der Gott des Hasses habe deine bescheidene Existenz auserwählt. Ich werde deine Macht stärken. Wir werden den Hass in der Welt mehren. Niemand wird sich uns in den Weg stellen können. Du wirst Unsterblichkeit erfahren, du musst nur Folgendes tun…

Dienstag, 23. Oktober 2007

Ankündigung

Hallo geneigte Leser.

Ich bin LaZy, ihr kennt meinen Schreibstil aus den Parts von Jorek & Nirás (Part 1,3,5 und 7).
Ich schreibe gleichzeitig noch eine weitere Story: "Das Vermächtnis der Ssirhaa".
Diese Story ist nur von mir und ich werde hier auf dem Fennschwänzeblog auch Parts daraus veröffentlichen.
Ich hoffe es tut der Lesbarkeit von Jorek & Nirás keinen Abbruch wenn ich hin und wieder mal einen Teil von "Das Vermächtnis der Ssirhaa" poste.

In diesem Sinne machts gut, haut rinn'
euer LaZy

Dienstag, 11. September 2007

Jorek & Nirás 7

Die Wachstube und das Schwert

Angespannt sah ich zu wie Jorek voraus ging um mit seinen besseren Augen eventuelle Überraschungen durch Malika zu verhindern. Doch zum Glück schien es außer der Gruppe die wir soeben ausgeschaltet hatten keine weiteren Wachen hier unten zu geben. Umso besser für uns. Das Schwert hielt ich immer bereit in meiner Hand und auch Jorek hatte die Hand immer unter seinem Umhang um das Wurfmesser griffbereit zu haben. Es dauerte nicht lange bis Jorek mir mit einer Kopfbewegung deutlich machte das wir die Wachstube gleich erreichen würden. Immer noch keine Wachen weit und breit, Yaka schien uns wirklich wohl gesonnen zu sein. An der Wachstube angekommen blickte ich Jorek erwartungsvoll an, doch der Imperiale zuckte nur mit den Schultern und warf mir den Schlüsselbund zu. „Ich dachte du wärst hier für das Schlösserknacken zuständig Diplomat“, sagte ich scherzhaft. Jorek winkte nur ab und enthielt sich jeglichen Kommentars. Also steckte ich den ersten der komisch aussehenden Schlüssel in das Schloss und versuchte die Tür zu öffnen, doch der Schlüssel passte nicht. Auch der zweite, der dritte und der vierte Schlüssel konnte das Schloss nicht öffnen. Ich schnaubte genervt und sah zurück zu Jorek der grinsend mit verschränkten Armen an der Wand lehnte. Der verfluchte Diplomat machte sich einen Spaß daraus mir bei seinen Bemühungen den richtigen Schlüssel zu finden zuzusehen. Dann verließ Jorek endlich seine Position an der Wand und nahm mir den Schlüsselbund aus der Hand. Nach kurzem Suchen hatte er den richtigen Schlüssel gefunden und die Tür der Wachstube öffnete sich leise quietschend „So macht man das…. Anfänger“, war die spöttische Bemerkung von Jorek als wir nacheinander den kleinen Wachraum betraten.

Allerlei Dinge lagen hier auf diversen Kisten, Trinken für die Wachen und auch ein Tisch und ein paar notdürftige Stühle und eine schwere mit Eisen beschlagene Holztruhe. Wenn unsere Waffen hier waren, dann in dieser Truhe. Auffordernd nickte ich Jorek zu, warum braucht dieser Diplomat immer so lange? „Mach schon du Meister des Schlösserknackens, öffne die Truhe.“, sagte ich als Jorek sich nicht rührte. „Warum versuchst du es nicht wieder?“, kam prompt die Antwort doch Jorek setzte sich endlich in Bewegung und machte sich an der Truhe zu schaffen. Nach einer diesmal deutlich längeren Zeitspanne in der ich zweimal kurz davor war die Geduld zu verlieren und die Truhe einfach zu Kleinholz zu verarbeiten öffnete sich die Truhe endlich. Ungeduldig trat ich näher ran und betrachtete sichtlich genervt den Inhalt.

Enttäuscht stellte ich fest, dass mein Schwert nicht in der Truhe lag, dafür fand Jorek seine kleine Armbrust und noch ein paar Wurfmesser und Bolzen. Soviel zu Yakas Segen, mein Schwert habe ich immer noch nicht. Verdammt! „Nun Diplomat, sieht so aus als hättest du Glück, mein Schwert ist hier leider nicht dabei, aber deine Ausbeute scheint gut zu sein.“

Jorek antwortete nicht sofort, ich sah sofort, dass er sich seine Worte wohl überlegte „Du meinst wir haben Glück, vergiss nicht das wir hier nur zusammen raus kommen. Meine verbesserte Ausrüstung wird uns noch gute Dienste leisten Nirás und wenn wir hier rauskommen dann wird sie uns auch noch gute Dienste leisten.“

Er will also wirklich mit mir zusammen arbeiten dieser undurchsichtige Diplomat, er hofft auf meine Unterstützung, naja werden wir dann schon sehen ob ich ihn gebrauchen kann oder nicht.

Nachdem wir Joreks Ausrüstung aufgestockt hatten verließen wir die kleine Wachstube wieder auf der Suche nach meinem Schwert und einem Weg nach draußen. Keiner von uns beiden wusste wie viele Stockwerke diese verfluchte Festung der Bleichgesichter hatte und so hofften wir schnellst möglich einen Ausgang zu finden oder zumindest einen Malika den man befragen konnte. Wieder ging Jorek vor als wir eine Treppe fanden und sie vorsichtig hinaufstiegen. Oben angekommen bemerkte Jorek ein Geräusch und bedeutete mir per Handzeichen anzuhalten. „Ich werde einmal nachsehen, bleib hier.“, wies er mich an und verschwand um die nächste Ecke. Verflucht! Ich lasse mich doch hier nicht rumkommandieren wie ein Kind! , dachte ich impulsiv und schritt hinter Jorek her, der sich gar nicht weit entfernt hinter einer der vielen Säulen die hier die Decke stützen duckte und eine Gruppe von Malika beobachtete. Mein Blick fiel auf den Malika der die prächtigste Rüstung trug und etwas abseits von den Anderen stand. Dann sah ich seinen Waffengurt… darin steckte mein Schwert. Mein Schwert! Diese Missgeburt hat mein Schwert! , schoss es mir durch den Kopf und ich stürmte ohne groß nachzudenken auf den Malika zu…

Sonntag, 9. September 2007

Jorek & Nirás 6

Überlegen

Die vier Malika, die vor dem verschlossenen Zugang zum Zellentrakt standen, hatten uns noch nicht bemerkt. Sie unterhielten sich. Für die Verhältnisse ihrer kratzigen, kalten Stimmen sogar ziemlich laut. Wahrscheinlich stritten sie. Heraushören konnte ich das noch nicht.
Wir waren noch einige Gänge von ihnen entfernt, doch ich konnte sie im Dämmerlicht und durch die metallischen Zellengitter hindurch, schon deutlich sehen.
Schnell, präzise, leise. Auf mehr hatten wir uns nicht abgesprochen und das musste auch reichen.
Nirás musterte noch mal die Wachen, und sah mich kurz und prüfend an.
Seine Aufmerksamkeit hatte ich ohne Zweifel und unter Umständen auch so etwas, wie ein wenig Anerkennung. Aber sein Vertrauen, das noch kaum. Wie auch. Man überwindet in ein paar Minuten nicht seine Herkunft und damit seinen Stolz. Gewöhnt war ich es allemal, doch wir waren mitten in der Wüste. Sollten wir aus diesem Loch rauskommen, bräuchte ich keinen Azrak der im Sandmeer verschwindet, sondern einen ordentlichen Gefährten der mich führt…
Nach dem kurzen Blickwechsel verschwand er in die dunklen Gänge. Die schwere, plumpe Armbrust der Malika musste nun gute Dienste leisten. Der Schuss war für so ein einfaches Gerät äußerst weit. Auf Präzision ließ sich eigentlich nur Hoffen.
Ich machte zwei Schritte hin zu dem großen Mittelgang, der direkt zum Ausgang und den Wachen führte. Mit dem Rücken zur Ecke einer leeren Zelle, hockte ich mich hin. Ich hatte nur fünf Bolzen. Mir blieb nur ein einziger Sicherheitsschuss…und Nirás.
Ich spannte und legte behutsam den ersten Bolzen ein. Ich legte an. Ich zielte und atmete tief durch. Dann hielt ich die Luft an. Ich schoss.

Noch immer stritten sich drei der Malika lautstark. Der vierte saß auf einem Stuhl neben der schweren Holztür, und trank. Er schaute genervt den Streitenden zu, lachte röchelnd oder machte nur höhnische Kopfbewegungen, wenn die anderen ihn scheinbar das ein oder andere Mal nach seiner Meinung fragten.
Die hellen, weißen Haare des einen Malika wehten kurz in Richtung Tür. Als wenn ein kurzer Windstoss durch die Gewölbe gezogen wäre. Merkwürdig, eigentlich zieht es hier unten nicht und bei den anderen war nichts geschehen.
Es gab ein dumpfes Geräusch. Als fiele ein voller Getreidesack zu Boden. Dann ein metallisches Scheppern. Zu Füssen der drei Malika rollte ein Becher.
Sie unterbrachen sich, und sahen zu ihrem Kameraden. Er saß nicht mehr auf dem Stuhl, er lag davor, mit dem Gesicht auf dem Boden. Von seinem Kopf strömte dunkles, rotes Blut in die Furchen zwischen den groben Steinen.
Die Augen der Malika weiten sich. Panisch drehten sie sich in alle Richtungen um, und schauten in die Gänge. Ein kaum hörbares Zischen. Mattes, eisernes Blitzen in der Dunkelheit. Dann traf auch den Nächsten mein Bolzen. Röchelnd sank er neben der anderen toten Wache zusammen.
Die Übrigen fauchten nun wütend und verängstigt zugleich. Der eine nahm seinem toten Kollegen die Schlüssel ab, und versuchte hektisch die schwere Kerkertür zu öffnen.
Ich legte den dritten Bolzen ein und schoss. Donnernd bohrte er sich in das Holz, neben dem Kopf, für den er eigentlich bestimmt war. Verdammt! Die Tür öffnete sich und die Wachen stürmten in den Gang, hoch zur Festung.
„Niráaas! Los!“ Aus dem Schatten, keine 10 Schritt von den Flüchtigen entfernt, sprang der gewandte Azrak auf die Beiden zu. Seine Augen funkelten wütend. Mein Gott, diesem Kerl würde Schaum vor dem Mund, wirklich gut stehen.
Er sprintete erbarmungslos hinter ihnen her. Während ich die Armbrust schulterte und hinterher lief, konnte ich sie in der Windung des Ganges schon nicht mehr sehen, nur hören. Ein erschreckter, schmerzerfüllter Schrei, der schnell erstickt wurde. Wütendes Schnauben. Schnelle Schritte auf Stein. Ein weiterer Aufschrei.
Dann war es wieder absolut still, als sei nichts passiert. Ein leerer Kerker, ein leerer Gang und leicht schwüle, miefige Luft. Als ich um die Ecke kam, schwang Nirás sein Schwert. Blut spritze von der groben Klinge ab. Die beiden Malika lagen tot zu seinen Füssen.
„Besonders schnell sind diese langen Bleichgesichter aber nicht auf ihren Stelzen.“ Sagte er höhnisch. „Und wenn man ihnen dann noch die Fersen nimmt…“

Wir hatten uns vorher darüber Gedanken gemacht, wo sie unsere Sachen gelassen haben könnten. Hatten wir Glück, wären sie noch in der Wachstube vor den Kerkerräumen gelagert.
Gott, wie ich eine anständige kleine Armbrust und mein Schwert vermisste…
„Hast du dem Typen vom Stuhl die ander’n Schlüssel abgenommen?“
Ich hielt das schwere Bund hoch und lächelte flüchtig. Natürlich hab ich’s, Anfänger…
„Dann los, sieh zu du möchtegern Diplomat. Mal sehen was du noch so kannst!“ Sagte er lachend.
Dann hasteten wir weiter den Gang entlang.

Dienstag, 31. Juli 2007

Style

Wenn schon seit Ewigkeiten kein neuer Text, dann doch wenigstens was fürs Auge!
Ich hab mit meinen bescheidenen Photoshop-Talenten die Seite ein bisschen aufgehübscht. Jetzt wirkt sie um einiges lebhafter als mit schnöder Textüberschrift.
Wer den Stil nich mag darf nich rumnöhlen, sonst gibts chinesische Wasserfolter. Ohne Erbarmen.
Ich steh auf den Kuller-Krieger.

Ich verspreche hiermit, hoch und heilig das der nächste Jorek und Nirás Teil in absehbarer Zeit kommen wird, also wischt euch gefälligst die Sabber aus'm Gesicht.

Und noch ein bisschen Werbung:
Auf http://squirrelstylez.weebly.com/index.html entsteht meine ganz mein eigene Netzadresse, die sich hauptsächlich ebenfalls auf mein kreatives Schaffen stützen wird.
Noch is da nich viel drauf aber toll isse trotzdem! So. Prost, Mahlzeit alle miteinander!