Donnerstag, 21. Juni 2007

Jorek & Nirás 3

Racheschwur

Ich kochte innerlich vor Wut. Wie ein Löwe im Käfig lief ich in der kleinen Zelle auf und ab. Den Imperialen ignorierte ich in meinem Zorn. Das würden sie mir büßen. Niemand sperrt einen Azrak ein. Niemand, auch nicht diese Teufel. NIEMAND! , dieses Wort hatte ich geschrieen, so laut, dass ich aus den Augenwinkeln wahrnahm wie der Imperiale zusammenzuckte. Ich werde hier raus kommen, und dann mögen ihnen ihre Götter gnädig sein, denn nichts ist schlimmer als ein wütender Azrak. Dann richtete der Imperiale sein Wort an mich, er stellte sich also doch vor. Ich schwieg, demonstrativ. Später, später vielleicht würde ich ihm antworten. Dann erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit: Schritte.
Die verdammten Bleichgesichter waren auf dem Weg hierher zu meiner Gefängniszelle.
Impulsiv fuhr meine Hand an die Stelle, wo sich normalerweise mein Krummsäbel befand. Er war nicht da, natürlich. Aber auch dafür würden sie bezahlen, niemand nimmt einem Azrak seine Waffe, es sei denn er will unbedingt sterben.

Drei Malika-Wachposten betraten die Zelle, drei große, dürre, hellhäutige Bastarde, die ihre langen weißen Haare zu Pferdeschwänzen hinten zusammen gebunden trugen. Sie hatten etwas zu essen dabei. Klar, dachte ich, sie müssen sichergehen dass an uns noch etwas dran ist wenn sie uns verspeisen. „Fresst schön.“, die Stimme des Malika klang in etwa so, als würde etwas über eine Schiefertafel kratzen, ein fast unerträgliches Krächzen. Trotzdem, die Malika waren hervorragende Krieger, auch wenn ihr gebrechliches Äußeres es nicht vermuten lies. Obwohl es mir widerstrebte nahm ich eine der Platten mit Essen an mich, ich hatte Hunger und Rache konnte man mit vollem Magen besser nehmen. Aus den Augenwinkeln beobachte ich den Imperialen, er machte keine Anstalten sich etwas zu essen zu nehmen, na gut, soll er doch den harten Mann spielen dieser Diplomat.

Gesättigt von dem Essen, die Malika konnten also doch kochen, kam ich langsam zur Ruhe.
„Hey, Diplomat, Ich bin Nirás Shaleh Azrak Kundschafter und Meister der Klinge unter dem Wüstenfürsten Morrukh, dem Todesbringer. Warum bist du hier?“, sprach ich den Imperialen an, allein die Art, wie ich das Wort Diplomat betonte kam einer Beleidigung gleich und das war auch beabsichtigt, genau so beabsichtigt wie die Tatsache, dass ich du statt Ihr sagte.
Ich bekam erstmal keine Antwort, also machte ich mich daran meine Zelle genauer unter die Lupe zu nehmen und die Schwachstelle zu finden. Fenster, hatte dieses Loch nicht, außer man konnte diesen Spalt in der Wand Fenster nennen. Die Wand bestand aus massiven Steinen und die Tür sah ebenfalls stabil aus. Das würde schwer werden, das wurde mir schlagartig klar, hier raus zu kommen würde mein volles Können und den Segen Yakas benötigen. Eine Möglichkeit wäre natürlich, der Versuch die Wachposten wenn sie das nächste Mal Essen bringen zu überwältigen, aber dann ohne Waffen aus der Festung fliehen? Das schien fast unmöglich, vor allem weil der Imperiale mir sicherlich nur ein Klotz am Bein war.

Nach der Inspektion der Zelle begann ich meine Muskeln auf die unauffällige Art zu lockern, die nur die Azrak kannten. Dann vollführte ich einige Sprünge und Drehungen, die mir im Kampf oft zu Vorteilen verhalfen. Ich übte auch einige Kicks aus dem Sprung und der Drehung heraus, genauso wie schnelle Faust- und Handkantenschläge. Wir Azrak brauchen nicht unbedingt ein Schwert um einen Mann zu töten. Mit einem Salto aus dem Stand, gefolgt von einem Wandsprung beendete ich mein Training und sah den Imperialen geradezu herausfordernd an.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Khain : Nice ^^

Anonym hat gesagt…

Hi Lars,

geil was Du schreibst. Mach weiter so!