Dienstag, 4. Dezember 2007

Das Vermächtnis der Ssirhaa 2

Die Dämonen


Scrat warf einen Blick hinter sich. Seine Truppe, rund 500 Malakai, stand hinter ihm in Gefechtsposition. Er drehte sich um und konnte die Entschlossenheit auf den Gesichtern seiner Kameraden ablesen. 500 Malakai, 500 mindestens zwei Meter große Kolosse, die nur aus Muskeln und steinharten Schuppen zu bestehen schienen. Jeder von ihnen wog um die 200 Kilo und die Kraft und Wildheit von zwei ausgewachsenen Ochsen. Eine türkis-grüne Mauer aus Schuppen. Die Hände waren mit Krallen versehen und alle führten noch die berüchtigten Reißzahnbreitschwerter. Verschiedenste Auswüchse zierten die Köpfe der Echsenwesen: Flossenartige Gebilde, Stacheln, Dornen oder Hörner. Nur Scrat selbst war „kahl“ und obwohl er ohne Krallen und ohne Auswüchse fast schon eine Missgeburt war folgte ihm der Trupp. Seine Männer würden ihm folgen, sie würden für ihn, mit ihm kämpfen und sie würden für ihn sterben, auch wenn sie glaubten gegen den Leibhaftigen und seine Dämonen zu kämpfen. Scrat wünschte er könnte darüber lachen. Der Leibhaftige, was für ein Unsinn., das würde er gerne denken doch ihre Gegner waren wirklich so zahlreich und ebenso bösartig wie Dämonen. Und trotzdem würde seine Truppe kämpfen, kämpfen für ihre Heimat.

Er betrachtete die Umgebung, seltsam anmutende Bäume mit einer Art Schuppenkleid und dornige Sträucher waren die einzigen Pflanzen weit und breit. Eine ungastliche, fast lebensfeindliche Landschaft und doch lebten die Malakai hier. Eine ungastliche Landschaft, welche Lebewesen wenn nicht die monströsen Malakai sollten hier leben und überleben. Seit einigen Wochen griffen Dämonen – irgendetwas in Scrat sträubte sich dagegen sie so zu nennen – immer wieder an. Niemand wusste warum aber die Angriffe nahmen stetig an Häufigkeit und Stärke zu und so beschlossen die Priester der Malakai, die Bestimmer, so genannt weil sie die noch ungeschlüpften Eier beeinflussten, bestimmten ob ein Krieger oder ein Bauer aus ihnen schlüpfte, ihn und seinen Stoßtrupp als Schutzpatrouille zu entsenden und die Angriffe im Keim zu ersticken.

Scrats Hand lag auf dem Griff seines Reißzahnbreitschwertes und er war bereit den Dämonen gegenüber zu treten, als etwas aus dem Unterholz brach. Scrat spannte sich und er musste nicht hinter sich schauen um zu wissen, dass seine Kameraden es ihm gleichtaten. Wesen aus einem Scrat unbekannten, schwarzen Material stürmten auf ihn und seinen Trupp zu. Die „Dämonen“ waren unterschiedlich groß, einige von ihnen waren knapp so groß wie ein Mensch, andere wiederum hatten gerade mal eine Höhe von etwa Achtzig Fuß und waren somit nicht einmal halb Mannshoch. Und doch ging von ihnen etwas Bedrohliches aus. Scharfe Krallen und eine steinharte Citinähnliche Panzerung machten die Dämonen so gefährlich.

Da war der erste heran und Scrats Reißzahnbreitschwert fuhr krachend auf die widerliche Karikatur eines Insekts nieder. Der „Kopf“ des Dämonen splitterte unter dem gewaltigen Hieb und Scrat brüllte triumphierend. Ein Stöhnen ging durch die Reihen der Malakai als die Seelenlosen auf die erste Reihe prallten. Messerscharfe Klauen rissen die sonst so robusten Schuppen der Malakai auf als wären sie aus Papier und verletzten das Fleisch darunter. Obwohl die Dämonen nicht sehr stark aussahen, so hatten sie doch unglaubliche Kräfte und die Schlachtordnung der Malakai wankte bereits nach dem ersten Aufprall. Scrat war beunruhigt und stürmte zurück, die Reihen mussten gehalten werden. Ein weiterer Dämon ging unter den Hieben von Scrat zu Boden, die Malakai schöpften neuen Mut und zwei weitere der unheimlichen Insektenwesen starben mit dem Geräusch berstender Körper.

Doch plötzlich brach die Formation der Malakai auseinander und der Kampf entwickelte sich zu vielen, kleinen Einzelscharmützeln. Selbst einem Dämon gleich rauschte Scrat von Seelenlosen zu Seelenlosen, stach hier zu, hob dort den Körper eines Insektenwesen entzwei und rettete einem seiner Kameraden das Leben durch seinen ungestümen Angriff. Als Scrat endlich zu Atem kam und der Blutrausch nachließ merkte er, dass alle Dämonen tot am Boden lagen. Er zählte die Gefallenen und die Verletzten als seine Gedanken abdrifteten.

Noch mehr solche Siege können wir uns nicht leisten, die Felder verwahrlosen jetzt schon weil es keine Bauern gibt und alles was die Bestimmer wollen sind mehr Krieger. Was wollen diese Bestien von uns und wer schickt sie?

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